Hinter der Maske

Wir haben uns lange nicht gesehen

Im Alltag Masken zu tragen, ist seit Corona nichts ungewöhnliches.

Sogar Vorschulkinder wissen das: D, 6 Jahre, rüstete auch unsere Handpuppe Benni mit einer Maske aus.

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Masken bieten Schutz - Masken sorgen aber auch für massive Irritation

Für den pädagogischen und therapeutischen Kontakt ist es ein entscheidendes Detail, das ganze Gesicht des anderen Menschen sehen zu können:

Vor allem Kinder können die Psychischen Botschaften schwer entschlüsseln. Wenn das Lächeln hinter der Maske stecken bleibt und die Stimme verfremdet klingt, brauchen sie den expliziten Ausdruck, begleitende Worte und Taten, Geduld in jedem Gesprächskontakt. Stabile Beziehungen und verlässliche Strukturen senken das Stressniveau. Positive Erlebnisse und gemeinsame Wohlfühlmomente sind jetzt umso bedeutsamer. Tipps und Übungen für den Umgang mit schwierigen überschwemmenden Ohnmachtsgefühlen helfen dabei, sich mutig mit den individuellen Folgen dieser Krise auseinanderzusetzen – Die Maske ist schließlich ein unverzichtbarer Ausrüstungsgegenstand eines Helden.

Wie anstrengend es ist, durchzuhalten, zeigt die Aussage von T, 7 Jahre: Wir treffen uns jede Woche zur Spieltherapie und reden intensiv miteinander. Er hatte es sportlich genommen und jedes Mal an seine Maske gedacht. Dann kam der Tag, an dem wir unter freiem Himmel zum Eisessen beide die Maske ablegen konnten – und T feststellte: „Wir haben uns lange nicht gesehen!“.

Wir lachten beide und genossen diesen Moment.

 

Ruth Lüke, Psychologisch-Heilpädagogischer Dienst

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